Kerstin Rackerseder - Feines mit Stift & Feder, Pinsel & Farbe

Kerstin Rackerseder - Feines mit Stift & Feder, Pinsel & Farbe

Du liest Kerstin Rackerseder - Feines mit Stift & Feder, Pinsel & Farbe 7 Minuten Weiter Franziska Feistner - Handlettering & Watercolor

Beschreib doch einfach mal was du machst, Kerstin…

Ich biete kreative Auszeiten in Form von Workshops. Schwerpunkt hierbei ist Handlettering, Brush-Lettering undmoderne Kalligraphie.

Sehr Interessant… Für wen sind diese Workshops am besten geeignet?

Die meisten Teilnehmer sind weiblich. Von 10 bis 80 ist an Teilnehmern alles dabei. Durchschnittlich sind es Teilnehmer im Alter von 35-40. Eigentlich sind alles reine Anfänger. Bei uns in Niederbayern wird der Hype fürs Lettering kaum abgedeckt. Es gibt zwar viel Zugang zu Materialien aber die Leutehaben kaum eine Möglichkeit das Ganze vor Ort wo zu lernen. Dadurch bekomme ich sehr großen Zulauf für meine Workshops.

Sind die Workshops auch online oder alle vor Ort?

Alles vor Ort (mal abgesehen von Corona). Nicht online, weil das Lernen in der Gruppe und das “über die Schulter schauen” vor Ort weitaus effektiver ist. Aufgrund der Corona Krise hat die online Komponente natürlich stark zugenommen, was auch gut ist. Trotzdem ist für einen reinen Anfänger ein Workshop vor Ort meiner Meinung nach die einzige, zielführende Lösung.

 

 

 

Viele Anfänger beginnen an der falschen Stelle. Wenn die Basics nicht 100% sitzen, wird es schwierig wirklich gut zu werden.

Wie bist du eigentlich dazu gekommen zum Lettering und zur Kalligraphie?

Im kreativen Bereich bin ich unterwegs seit ich laufen kann. Ich hab schon immer gemalt und mich durch alle Medien durchgearbeitet... Bleistift, Aquarell, Öl, Acryl etc. Als ich Mutter geworden bin habe ich dann erstmal alles pausiert. 2018 habe ich dann gemerkt, dass ich unbedingt wieder was machen muss. Handlettering habe ich dann irgendwo in einem YouTube Video entdeckt. Für mich war Handlettering super praktisch, weil man dazu nicht viel Platz benötigt und eigentlich sofort damit anfangen kann. Durch YouTube Videos habe ich begonnen mir Handlettering anzueignen und schnell gemerkt, dass mir meine frühere Zeichenerfahrung dabei zugute kommt.

Anschließend habe ich Workshops besucht und gemerkt, dass es bei mir in der Nähe (Niederbayern) eigentlich gar nichts dafür gibt. München oder Rosenheim war das nächste und beide Städte sind mehr als 100km weit weg. So habe ich mir dann gedacht das wäre vielleicht was für mich... das probier ich mal.

Der Anfang war bei einer Bekannten mit einem Blumengeschäft. Sie hatte in der Weihnachtszeit “beletterte” Fenster, die… naja… nicht so toll aussahen. So sind wir ins Gespräch gekommen und sie meinte, sie wolle das schon immer mal richtig lernen nur findet sie nichts in der Nähe.

So kam der erste Kurs gemeinsam mit meiner Bekannten in der Werkstatt ihres Blumengeschäfts zustande. Wir hofften auf 6-8 Teilnehmer. Letztlich hatten wir so viel Zulauf, dass daraus drei Kurse mit jeweils 12 Teilnehmern wurden. So kam der Ball ins Rollen und mittlerweile bin ich an fünf Volkshochschulen im Raum Niederbayern die einzige Anbieterin.

 

Sind das 1-Tages Workshops?

Unterschiedlich. Begonnen haben wir mit Abendworkshops aber manche Kunden möchten auch einen kompletten Samstag. Hier bin ich generell flexibel und schaue, wie es am besten ins Konzept passt.

Du sagst, dass du viel mit Anfängern arbeitest. Was sind deine besten Tipps für Anfänger, die gerade frisch am lernen sind?

Der beste Tipp ist die Basics zu lernen. Beim Brush-Lettering sind das eigentlich nur 5 Schwünge, die man beherrschen muss. Viele Anfänger beginnen an der falschen Stelle. Wenn die Basics nicht 100% sitzen, wird es schwierig wirklich gut zu werden. Ich selbst übe diese Basics auch immer und immer wieder.

Ein riesen Fehler am Anfang ist das zu schnelle Arbeiten. Unsere Hand ist heute die langsamen Bewegungen gar nicht mehr gewohnt. Doch gerade das langsame Arbeiten fördert den meditativen Prozess beim Arbeiten und das Muskelgedächtnis. So lernt die Hand wieder langsam zu arbeiten - beim Schreiben extrem wichtig.

Durch die extreme Bandbreite an Möglichkeiten und Materialien ist es sehr unterschiedlich in welchem Bereich sich ein Anfänger weiterbewegt. Deshalb gibt es bei mir ein recht breites Spektrum in den Workshops. So kann sich ein Anfänger im Anschluss viel besser entscheiden, in welche Richtung er gehen möchte.

 

Wieso sind diese Basics von denen du redest so wichtig?

Picasso sagte mal: “Learn the rules like a pro, then you can break them like an Artist”.

Viele Anfänger legen oft zu früh den Fokus auf das Material, den perfekten Stift etc. Doch wenn ich die Basics in meinem Bereich nicht beherrsche, dann bringt mir auch der beste Stift nichts. Meine Werke werden nie wirklich was einiges und im Prinzip bin ich dann immer nur am “abmalen”. Ich selbst mache jetzt zum Beispiel seit 3 Monaten mit meiner Kalligraphie-Lehrerin Übungseinheiten. Jeden Tag, immer und immer dasselbe und es ist total mühselig. Doch wenn man sich da nicht durchquält dann kommt man nicht weiter und bleibt stehen.

Je nachdem welches grafische Auge man hat ist es immer ein Kampf zwischen Auge und Hand. Das Auge sieht schon mehr als die Hand eigentlich kann. Man weiß welcher Buchstabe schöner und besser ist, nur kann man es noch nicht umsetzen. In allen Bereichen steckt irgendwo ein System dahinter. Wenn ich dieses System nicht erklärt bekomme und verstehe kann ich es nicht anwenden und werde es immer nur “abmalen.”

Erst wenn ich die Basics beherrsche und das dahinter liegende System verstehe, kann ich richtig was draus machen und auch meine eigene Note mit einbringen.

 

Ich habe gesehen du bist sehr aktiv auf Instagram. Erzähl ein bisschen... um was geht es auf deinem Insta Account?

Instagram hat für mich als kreatives Tagebuch begonnen. Für mich war es ein toller Ort wo ich lernen kann, Wissen und Tipps bekomme und sehe was andere machen. Letztendlich ist es zu einer kleinen Kreativ-Familie geworden mit Menschen, die alle auf der gleichen Ebene sind. Heute zeige ich auf Insta meine Arbeiten und dokumentiere meine Entwicklung.

Das klingt alles sehr gut. Wenn jemand mehr über dich und deine Workshops erfahren möchte, wo kann man das am besten tun?

 Am besten über meine Webseite, Instagram oder Facebook. Überall unter dem Namen “Kerafein” :-)

 

Wie bist du denn eigentlich auf Skullpaper gekommen?

Ich war auf einem Workshop und im Goodiebag war ein Skullpaper Stift. Im Zuge meiner Workshops hab ich dann einfach mal bei Skullpaper angefragt ob sie Interesse an einer Kooperation haben. So kam mein Kontakt mit der Marke und den Produkten zustande.

Wie siehst du die Marke Skullpaper?

Ganz ganz gut gefällt mir derKreidemarker. Der ist “grenzgenial” und die Blackliner sind auch toll. Die Einfachheit der Nutzung und was der Stift alles kann sind einfach genial. Was ich toll finde ist der unkomplizierte und einfache Kontakt mit Ronny. Sehr zuvorkommende und schnelle Kommunikation.

Die Preis-Leistung bei den Blacklinern finde ich super. Die angebotenen Schrumpffolien und die anderen Folien hab ich bisher nicht benutzt weil ich damit nicht wirklich was anfangen kann. Brush Pens sind nicht so sehr im Einsatz, weil ich meistens direkt mit Aquarell arbeite. Aber die sind super beliebt bei Teenagern und bei Mamas, weil die dank der Spitze kaum kaputt gehen können. Das Totenkopf-Logo ist bei den Teenies super beliebt, um die Aufkleber streiten sie sich sogar immer.

 

 

 

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Bilder: ©Kerstin Rackerseder

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