Maxi Sesterhenn - Löwenjunges

Maxi Sesterhenn - Löwenjunges

Melanie Helms - The Vectorians Du liest Maxi Sesterhenn - Löwenjunges 12 Minuten

Schön, dass es mit unserem Gespräch geklappt hat! Magst du uns erstmal ein bisschen von dir erzählen?

Klar! Also ich bin Maxi, 32 Jahre alt, und meine Firma heißt Löwenjunges. Ich hab mich darauf spezialisiert, Brother-Plotter-Kurse zu geben. Was ich dabei besonders spannend finde: Ich hab vorletztes Jahr einen Materialkurs entwickelt, was es so in der Form auf dem Markt noch gar nicht gab. Mittlerweile sind da über 70 verschiedene Materialien dabei!

Der Kurs startet Ende November wieder neu. Über den bin ich übrigens auch intensiver mit Skullpaper in Kontakt gekommen - also gearbeitet hatte ich schon vorher mit eurer Wasserschiebefolie. Für den Materialkurs war ich aber gezielt auf der Suche nach richtig hochwertigen Materialien, die sich gut im DIY-Bereich einsetzen lassen und die man auch super mit dem Plotter bearbeiten kann.

In dem Kurs findet man alles Mögliche - von klassischen Plotterfolien bis hin zu Skullpaper Wasserschiebefolie und den wiederablösbaren Aufklebern von Skullpaper. Das Besondere ist, die Teilnehmer bekommen eine richtige Materialkurs-Mappe, wo fast alle Materialien mindestens in DIN A5 drin sind. Dazu gibt's einen umfangreichen Online-Kurs mit vielen Infos und Dateien von verschiedenen Designern.

Ja… und so kam letztendlich auch unser heutiges Interview zustande ;-)

Das klingt spannend! Ich sehe, du hast neben dem Materialkurs auch auch reine Plotterkurse im Angebot, richtig?

Ja genau, der Materialkurs läuft separat. Den buchen hauptsächlich Leute, die schon Plotter-Erfahrung haben, aber im Materialdschungel den Überblick verlieren. Die wissen zwar, was Flex- und Vinylfolie ist, aber kennen sich mit den verschiedenen Herstellern nicht aus oder wissen gar nicht, was man alles mit einem Plotter machen kann - zum Beispiel auch dünnes Holz schneiden!

Wie bist du denn überhaupt auf die Idee gekommen Plotter Kurse zu geben?

Das ist eigentlich ne lustige Geschichte! Ich hab mich ursprünglich mit selbstgenähter Kinderkleidung selbstständig gemacht. Hat allerdings nicht so funktioniert, wie erhofft - sonst würde ich heute was anderes machen ;-). Ich wollte die Sachen individualisieren, Namen draufmachen und so weiter. Dafür hab ich mir dann einen Plotter zugelegt und mich richtig intensiv eingearbeitet.

Dabei ist mir aufgefallen, dass es gerade bei Brother-Plottern ein großes Problem gibt. Die Geräte sind zwar super und können viel mehr als andere Marken, aber es gibt kaum vernünftige Anleitungen dafür. Die paar YouTube-Tutorials sind meist veraltet und nicht mehr aktuell.

Es fehlte einfach eine richtige Schritt-für-Schritt-Anleitung von Anfang an. Da hängt ja so viel dran - nicht nur die Bedienung vom Gerät selbst, sondern auch die Software, die verschiedenen Messer, die Matten und deren Pflege, die ganzen Materialien... Es ist ein riesiges Feld! Es gab niemanden, der einen wirklich an die Hand nimmt und begleitet, von dem Moment an, wo der Karton zu Hause steht. Diese Lücke wollte ich füllen.

Was muss man denn für so einen Plotter investieren?

Die Preisspanne geht von etwa 300 bis 900 Euro. Es gibt einen richtig guten Mittelklasse-Plotter für ungefähr 400 Euro. Der große Unterschied liegt meist im Lieferumfang: Manche kommen nur mit den Basics - ein Messer, eine Matte. Andere haben gleich alles dabei, sogar vorinstallierte Disney-Motive.

Aber ehrlich gesagt: Wenn man kein absoluter Disney-Fan ist, reicht auch ein günstigeres Modell völlig aus. Die haben dieselben Grundfunktionen, und wenn man später zum Beispiel Stoff schneiden will, kauft man einfach ein zusätzliches Rollmesser dazu.

 

 

Was würdest du jemandem raten, der sich für das Thema interessiert - erst einen Plotter kaufen oder erst einen Kurs machen?

Ich würde auf jeden Fall mit meinem kostenlosen Kurs starten. Da lernst du die Basics und erfährst, welche Fehler du vermeiden solltest. Zum Beispiel rate ich dringend davon ab, einfach irgendwelche Billig-Folien bei Amazon zu kaufen. Das ist leider ein klassischer Anfängerfehler.

Viele denken sich: "Ich probier's erstmal mit was Günstigem" - aber genau damit fällt man meist auf die Nase, weil die Qualität einfach nicht stimmt. Wenn dann beim Entgittern nichts klappt oder die Motive nach der ersten Wäsche vom T-Shirt abgehen, ist der Frust vorprogrammiert.

Auf meiner Homepage finden sich zum Beispiel einige Blog Beiträge zur Frage welchen Plotter man sich anschaffen sollte, vor allem einen der zu einem selbst und den eigenen Bedürfnissen passt. Zudem habe ich einen kostenfreien Kurs, wo ich die Plotter Basics durchgehe und zeige, wie man die typischen Fallstricke vermeidet. Diesen würde ich jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert, denn genau dafür ist er gedacht.

Du bist ja neben deiner Website auch mit 2 Instagram-Accounts aktiv. Bist du schon lange online sehr aktiv?

Seit vorletztem Jahr bin ich wirklich sehr aktiv geworden und habe mit den Kursen angefangen und auch einen kostenpflichtigen Mitgliederbereich. Ich versuche, meine Content-Formate mehrfach zu verwenden - für Pinterest, Facebook und andere Plattformen. Aktuell plane ich zum Beispiel ein Projekt für einen Tag der offenen Tür bei Hobbyplotter. Dafür werden wir Kosmetik-Taschen plotten. Ich erstelle dazu mehrere Reels und später auch einen Blogbeitrag.

In deinem Mitgliederbereich… Was macht ihr da?

Das ist wie Netflix, nur dass man am Ende etwas Schönes in der Hand hat, was man selbst geschaffen hat. Wir treffen uns drei bis vier Mal im Monat live und sind gemeinsam kreativ. Ein großes Thema ist zum Beispiel Print und Cut - also erst etwas ausdrucken und dann Schnittkonturen setzen. Der Brother Plotter kann das Ausgedruckte einscannen und dann ganz genau schneiden. Viele trauen sich das anfangs nicht, obwohl wir ein großes Modul dazu im Anfängerkurs haben. Im Mitgliederbereich üben wir das regelmäßig.

Verstehe. Wer ist denn deine typische Zielgruppe für das Plotterangebot, bzw. wer profitiert davon am meisten?

Mein typischer "Traumkunde" ist im mittleren Alter, die Kinder sind schon etwas größer oder es gibt bereits Enkel. Diese Menschen haben oft ein eigenes Bastel- oder Kreativzimmer und sind sehr aktiv - sie plotten nicht nur, sondern nähen, sticken oder lasern auch. Sie haben abends oder generell wieder mehr Zeit in ihrem Leben und widmen sich dem Kreativen. Sie entwickeln eine Routine daraus und merken, dass es ihnen gut tut.

Anfang des Jahres kommt ein fortgeschrittener Kurs, der sich unter anderem damit beschäftigt, wie man eigene Dateien erstellt. Das wird oft nachgefragt, weil viele Kunden ihre Sachen noch individueller gestalten möchten - zum Beispiel etwas malen, das dann digitalisieren und eventuell auch verkaufen. Aktuell beschäftige ich mich auch mit dem Thema Laser. Vielleicht wird es bald Laserkurse geben.

Man merkt schnell, du bist nicht nur Expertin im Bereich Plotten, sondern auch was das Thema Selbstständigkeit im kreativen Bereich angeht… Hast du Tipps für Menschen, die sich - ähnlich wie du - im kreativen Bereich selbstständig machen möchten?

Ich bin selbst in viele Fettnäpfchen getreten und habe viel falsch gemacht. Wenn man es wirklich ernst meint und seinen Lebensunterhalt damit bestreiten möchte: Sucht euch einen Coach! Jeder, der einen Beruf ausübt, hat eine Ausbildung oder Einarbeitung gemacht. Im Kreativbereich denken viele, sie schaffen das alleine. Ich habe mittlerweile drei große Coachings gemacht und auch viel Geld investiert. Als Einzelunternehmer hat man so viele Bereiche: E-Mail-Marketing, Kundengewinnung, Meta-Ads, Websiteerstellung, der ganze technische Part, die Buchhaltung und so weiter. Das schüttelt man nicht einfach aus dem Ärmel und bekommt es auch nicht durch Googeln hin. Man muss jemanden finden, der einen professionell unterstützt. Wenn man nur sein Bastelmaterial refinanzieren möchte, ist das was anderes - aber wer davon leben und es größer aufziehen möchte, sollte sich Hilfe holen.

Nochmal zurück zum Plotten… Was sind typische Anfängerfragen oder Fragen von Leuten, die bereits deinen Anfängerkurs absolviert haben und weitermachen möchten? Fällt dir da was ein?

Neben der Erstellung eigener Dateien interessieren sich viele für die Erweiterungssets von Brother. Man kann zum Beispiel einen Stiftehalter einsetzen und damit Kalligrafie schreiben, oder man kann gravieren. Eine andere Technik ist Foilquill - dabei hat man eine dünne Metallic-Folie und einen heißen Stift, der diese Folie auf den Untergrund aufbringt. Viele fragen dann: "Lohnt sich so ein Set? Wann kann ich das gebrauchen?"

Ein weiteres großes Thema ist Print and Cut. Dabei druckt man erst etwas auf Papier und legt dann Schnittkonturen darüber. Der Brother-Plotter kann die ausgedruckte Seite einscannen und auf den PC übertragen. Dann kann man die Schneidekonturen millimetergenau platzieren. Viele trauen sich anfangs nicht an diese Technik heran, obwohl wir ein großes Modul dazu im Anfängerkurs haben. Der Prozess mit Ausdrucken, Einscannen, am PC positionieren und wieder zum Plotter schicken erscheint vielen zu komplex. Im Mitgliederbereich üben wir das regelmäßig, um diese Hemmschwelle abzubauen.

Verstehe. Wenn ich mich jetzt für deine Kurse und deinen Content interessiere… Ist Instagram dann der Hauptkanal, auf dem ich dich finde?

Tatsächlich nicht! Instagram nutze ich hauptsächlich, um meine bestehenden Kunden auf dem Laufenden zu halten. Mein Account dort ist gar nicht so groß, weil ich dort direkt verkaufe und nicht nur Tipps teile.

Mein wichtigster Kanal ist Facebook. Dort habe ich nicht nur einen größeren Account, sondern bin auch in vielen Gruppen als Admin oder Moderator aktiv. Wir machen dort regelmäßig spezielle Aktionen - gerade läuft zum Beispiel eine Laternen-Challenge. In den Gruppen biete ich auch mein kostenloses Webinar an oder stelle PDFs zum Download bereit.

Ein großer Teil meines Erfolgs basiert auch auf Kooperationen. Das ist für mich wie ein Motor - wenn sich zwei Partner gut ergänzen, profitieren beide Seiten enorm davon.

Sehr stark, man merkt, du hast dir hier bereits einiges aufgebaut. Jetzt fällt mir noch eine Sache ein, mit der wir wieder ganz am Anfang sind… Woher kommt der Name "Löwenjunges"?

Der stammt noch aus meiner Zeit als Näherin. Mein großer Sohn heißt Leonard - "der starke Löwe". Daher der Löwe, und weil ich für Kinder und Babys genäht habe, wurde daraus "Löwenjunges". Im Logo verstecken sich sogar meine Initialen - das M an der Löwennase und das S für Maxi Sesterhenn. Die Schleife und der Knopf waren damals noch Symbole fürs Nähen.

Viele im kreativen Bereich starten ja mit dem Nähen - ist das so eine Art “Einstiegsdroge” in die DIY-Welt?

Ja schon, Nähen wird oft als der einfachere Einstieg wahrgenommen. Man bekommt vielleicht noch von der Oma ein paar Tipps, die damit Erfahrung hat. Das Plotten ist dagegen noch relativ neu. Die meisten meiner Kursteilnehmer kennen kaum jemanden, der einen Plotter hat. Kontakte und sogar Freundschaften entstehen dann eher über Social Media. Im eigenen Bekanntenkreis hat fast niemand einen Plotter - das ist auch ein Problem, weil man sich nicht direkt austauschen oder sich etwas zeigen lassen kann.

Kannst du uns zwei, drei Top-Tipps aus deinem kostenlosen Kurs geben - was sollten Einsteiger unbedingt beachten?

Definitiv! Erstens: Bitte keine billigen Materialien kaufen - das verdirbt nur den Spaß. Zweitens: Einfach trauen und nicht aufgeben, auch wenn mal was schiefgeht.

Was viele nicht wissen… Die Geräte sind super robust, da kann man eigentlich nichts kaputt machen. Das Schlimmste, was passieren kann, ist eine beschädigte Schneidematte. Die kosten etwa 15 Euro. In meinen Kursen zeige ich sogar meine durchgeschnittene Matte - die funktioniert immer noch! Man kann den Kleber wieder auffrischen, aber selbst wenn mal eine Matte hinüber ist, ist das kein Weltuntergang.

Was mir noch am Herzen liegt… 

Skullpaper macht wirklich qualitativ hochwertige Produkte. Ich habe für meinen Materialkurs so viel getestet und habe zu Hause einen ganzen Haufen unbrauchbares Material, weil es einfach Schrott war.

Das Schöne am Materialkurs ist ja, dass man erstmal mit kleinen Mengen testen kann. Man bekommt ein DIN A5 Blatt zum Ausprobieren, dazu direkt Anleitungen und Projektideen. Aber wenn man ernsthaft in die Richtung gehen will, für die Skullpaper steht, dann bitte direkt dort bestellen und nicht bei Amazon. Besonders bei Wasserschiebefolie rächt sich billige Qualität sofort - da rollt sich die Folie zusammen oder löst sich ab. Das frustriert nur unnötig.

Danke, solches Feedback freut uns natürlich :-) Was ist denn der beste Weg, um in deine Plotter-Welt einzutauchen?

Viele Infos gibt es erstmal auf meinem Instagram-Kanal und auf dem Blog. Dort kann man mich kennenlernen und sich erste Infos holen. Wenn man sich einen Plotter kaufen möchte, findet man in den Blogbeiträgen hilfreiche Informationen zur Auswahl des passenden Geräts. Dann empfehle ich den kostenlosen Kurs, wo man auch alle weiteren Infos zum Anfängerkurs bekommt.

Man muss aber auch sagen, ich bin nicht der einzige Weg zum Erfolg. Wer technikaffin ist und gut mit dem PC umgehen kann, der schafft es auch alleine. Das erfordert dann viel Eigeninitiative, Videos schauen und lesen. Aber wenn man keine Lust auf den langen Weg hat und lieber die Abkürzung nimmt, dann ist der Kurs perfekt.

Ein wunderbares Schlusswort. Vielen Dank für diese tollen Einblicke, Maxi und weiterhin viel Erfolg mit all deinen Projekten.

 

 

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